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SB-Warenhaus

SB-Regal mit Brot und Backwaren

Ein Selbstbedienungswarenhaus (SB-Warenhaus) ist ein Einzelhandelsgeschäft mit mindestens 5.000 Quadratmetern Verkaufsfläche und etwa 33.000 bis 63.000 verschiedenen Artikeln, die überwiegend in Selbstbedienung angeboten werden. Das Sortiment umfasst neben Lebensmitteln auch Nonfood-Abteilungen mit Ge- und Verbrauchsgüter. SB-Warenhäuser haben ihren Standort meist außerhalb der Innenstädte.

SB-Regal mit Brot und Backwaren | Quelle: Carsten Hoppen

Bekannte SB-Warenhäuser

Zu den größten SB-Warenhausunternehmen gehören in Deutschland Kaufland, Real, Marktkauf und Globus.

Kaufland

Das Unternehmen Kaufland mit Sitz in Neckarsulm (Baden-Württemberg) betreibt rund 1.300 Filialen, darunter mehr als 670 in Deutschland. Der Lebensmittelvollsortimenter ist wie der Discounter Lidl ein Tochterunternehmen der Schwarz-Gruppe. Kaufland und Lidl sind zusammen mit einem Jahresumsatz von 104 Milliarden Euro die größten Lebensmittelhändler Europas.

Eine Filiale von Kaufland
Quelle: Kaufland

Kaufland beschäftigt 132.000 Mitarbeiter in acht Ländern. Davon sind 74.000 in Deutschland tätig. Mit durchschnittlich 30.000 Artikeln bietet das Unternehmen ein großes Sortiment an Lebensmitteln und Produkte für den täglichen Bedarf. Dabei liegt der Fokus auf den Frischeabteilungen Obst und Gemüse, Molkereiprodukten sowie Fleisch, Wurst, Käse und Fisch. Seit 1994 unterhält Kaufland eigene Bäckereien. Seit November 2018 werden auch Demeter-Produkte angeboten.

Real

Die Einzelhandelskette Real betreibt 276 SB-Warenhäuser in Deutschland. Dazu gehören auch die Markthallen in Krefeld, Braunschweig, Balingen bei Stuttgart und Aschaffenburg sowie der Emmas Enkel Markt in Düsseldorf. Die SB-Warenhäuser verfügen über Verkaufsflächen von 5.000 bis 15.000 Quadratmetern. Drei Viertel des Umsatzes erzielt Real mit Lebensmitteln. Den Schwerpunkt des Angebots bilden Frischeprodukte. Zusätzlich gibt es ein Sortiment an Nonfood-Artikeln, darunter Elektronikartikel, Haushaltswaren und Textilien. Bis zu 80.000 verschiedene Artikel sind in jedem Markt erhältlich.

Eine Filiale von Real
Quelle: Real

Seit dem 25. Juni 2020 gehört die Real GmbH zu 100 Prozent der in Luxemburg ansässigen Investmentgesellschaft SCP Retail Investments S. A. Im März 2020 gab Real die Schließung von den ersten sieben Märkten bekannt. Anfang April wurde bekannt, dass Edeka und Kaufland insgesamt 141 Warenhäuser übernehmen. Kaufland plant dabei 88 Standorte und Edeka 53 Märkte einzugliedern. Am 29. Juni 2020 wurde die Schließung von weiteren acht Filialen bekanntgegeben.

Marktkauf

Marktkauf gehört zur Edeka-Gruppe und betreibt Filialen an rund 160 Standorten in Deutschland. Der Sortimentsschwerpunkt liegt auf Lebensmitteln mit dem Fokus auf Frischwaren, die zum großen Teil in Bedienungsabteilungen angeboten werden. Dem jeweiligen Standort angepasst, bietet Marktkauf ergänzend ein Sortiment an Nonfoodartikeln wie zum Beispiel Multimedia-, Haushalts- oder Drogeriewaren an. Abgerundet wird das Angebot zumeist durch einen Getränkemarkt sowie durch Anbieter aus Fachhandel, Gastronomie und Dienstleistung. Die Marktkauf-Gruppe erreicht einen Umsatz von 5,6 Milliarden Euro und beschäftigt rund 27.000 Mitarbeiter.

Das Logo von Marktkauf
Quelle: Marktkauf/Edeka

Globus

Das Unternehmen Globus hat seinen Ursprung im saarländischen St. Wendel und entwickelte sich über viele Jahre zu einem der führenden Handelsunternehmen in Deutschland. Neben insgesamt 46 SB-Warenhäusern, 88 Baumärkten und sechs Elektrofachmärkten in Deutschland zählen auch 31 Vollsortimenter in Tschechien und Russland sowie zwei Baumärkte in Luxemburg zur Globus-Gruppe. Derzeit sind rund 18.500 Mitarbeiter dort beschäftigt. Globus erwirtschaftete 2018/2019 einen Nettoumsatz von 3,38 Milliarden Euro.

Aussenansicht eines Globus-Marktes
Quelle: Globus

Zukunft der SB-Warenhäuser

Ähnlich wie den Kauf- und Warenhäusern geht es auch den SB-Warenhäusern. Die schwierige Situation bei Real ist kein Einzelfall. Viele Betreiber von SB-Warenhäusern stehen vor Herausforderungen. Das Geschäft mit den Non-Food-Artikeln wandert immer mehr ins Internet. Es drohen Standortschließungen.

Die Marktanteile gehen seit Jahren zurück. Lag ihr Anteil am Umsatz im deutschen Lebensmitteleinzelhandel nach Zahlen des EHI Retail Institute vor zehn Jahren noch bei über 14 Prozent, ist er mittlerweile auf 11,4 Prozent gesunken.